2007-10-15

Un siècle et un quart de pilotage de l'agriculture suisse



A l'occasion du 125e anniversaire de l'Office fédéral de l'agriculture (OFAG), Jacques Janin, ancien président de Prométerre et membre du GPAO, s'est exprimé sur les perspectives de l'agriculture suisse.

Vous trouverez ici une retranscription de son discours.

GOAP / GPAO

2007-07-25

EU Agrarmärkte als Chance für die Schweiz?


Kürzlich stellte Dr. Franz Fischler, ehemaliger Kommissar für Landwirtschaft, ländliche Entwicklung und Fischerei der EU, an einer Kaderveranstaltung der Migros die bisherige und künftige Entwicklung der europäischen Agrarpolitik dar. Aus den fundierten Ausführungen, Fischler gilt als einer der besten Kenner der europäischen Landwirtschaft und kennt auch das schweizerische Umfeld gut, entnehmen wir folgende für uns interessante Aussagen:

- Weltweit gesehen stehen sich zwei Konzepte der Landwirtschaft gegenüber: agriculture und farming. Der Begriff agriculture umfasst eine nachhaltige Landwirtschaft mit multifunktionalen Aufgaben. Der Begriff farming dagegen steht für eine Landwirtschaft die ausschliesslich Rohstoffe nach marktwirtschaftlichen Gesetzen produziert. Europa setzt mehrheitlich, im Gegensatz zu Ländern wie Australien, Argentinien, Brasilien, auf die nachhaltige, multifunktionale agriculture, wobei das Vereinigte Königreich und die jüngsten osteuropäischen Mitgliedstaaten eher zum farming tendieren.

- Die Chancen Europas liegen in der Veredlung (functional und convenience food) und nicht in der Rohstoffproduktion (commodities).

- Die Nachfrage nach qualitativ hochstehenden, verarbeiteten Lebensmitteln in Europa ist gut (Europa ist in wichtigen Bereichen zum Nettoimporteur geworden), die Preise für landwirtschaftliche Produkte ziehen an und die Einkommensentwicklung wird für die nächsten Jahre trotz Osterweiterung positiv beurteilt.

Ein allfälliges, umfassendes Freihandelsabkommen der Schweiz mit der EU beurteilt Fischler nicht nur als langfristig unausweichlich sondern als grundsätzlich sinnvoll. Die EU und die Schweiz fördern die gleiche Art Landwirtschaft (agriculture und nicht farming). Zusätzlich zur Nahrungsmittelproduktion werden die multifunktionalen Leistungen mit von der Produktion unabhängigen (entkoppelten) Direktzahlungen entschädigt. Für veredelte Qualitätsprodukte mit garantierter Herkunft wird mit einem wachsenden Markt gerechnet auf dem Schweizer Produkte, die immer noch einen nicht zu unterschätzenden Imagebonus verfügen, durchaus ihren Platz haben werden. Für Fischler ist die Strategie, erst abzuwarten ob allenfalls die Doha-Runde abgeschlossen werden kann um dann als "kleineres Übel" zu versuchen, einen Freihandelsvertrag mit der EU abzuschliessen, wenig überzeugend. Mit einer solch defensiven Politik setzt man sich in eine schlechte Verhandlungsposition und was noch wichtiger ist, es werden der schweizerischen Landwirtschaft Marktanteile verloren gehen. Wenn man dagegen in die Offensive geht, bestimmt man selber wohin man geht und wie schnell.

Diesen Standpunkt vertrat die GOAP schon immer...



GOAP

Les marchés agricoles de l’UE: une chance pour la Suisse ?


Franz Fischler (photo), ancien Commissaire européen pour l’agriculture, le développement rural et la pêche, a récemment présenté le développement et l’avenir de la politique agricole européenne lors d’un séminaire pout les cadres de la Migros. De cette présentation très intéressante - Franz Fischler est l’un des meilleurs connaisseurs de l’agriculture européenne et connaît aussi très bien l’agriculture suisse – on peut souligner les points suivants :

- Deux concepts de l’agriculture - "agriculture" et "farming" - s’affronte sur le plan mondial. L’agriculture comprend une agriculture multifonctionnelle et durable. A l’opposé, on entend par farming une agriculture produisant exclusivement des matières premières selon les règles du marché. Contrairement à des pays comme l’Australie, l’Argentine et le Brésil, l’Europe défend une agriculture multifonctionnelle et durable bien que le Royaume Uni et les nouveaux pays membres de l’Europe de l’Est penchent plutôt vers le farming.

- Les chances de l’Europe sont principalement dans la production, la transformation et la mise en valeur de denrées alimentaires de haute qualité et pas dans la simple production de matières premières.

- La demande en produits alimentaires de haute qualité est bonne en Europe (dans de nombreux domaines importants, l’Europe est devenue importatrice nette). Les prix des produits agricoles augmentent et on peut s’attendre à un développement positif des revenus agricoles pour ces prochaines années, malgré l’ouverture à l’Est.

Pour Fischler, un éventuel accord de libre échange entre la Suisse et l’UE n’est pas seulement inévitable à terme, mais judicieux. L’UE et la Suisse défendent la même agriculture (agriculture et non farming). En plus de la production de denrées alimentaires, l’agriculture fournit des prestations multifonctionnelles pour lesquelles elle est dédommagée par des paiements directs indépendants de la production. Un marché en croissance existe pour des produits transformés de qualité avec une origine garantie. Les produits suisses, qui bénéficient d’une image positive qui n’est à sous-estimer ont leur place sur ce marché. Fischler considère également que d’attendre l’éventuelle conclusion des négociations de l’OMC du Cycle de Doha pour essayer ensuite de conclure un accord de libre échange avec l’UE est une stratégie bien peu convaincante. En effet, une telle politique défensive affaiblit la position de négociation, et ce qui est encore pire, l’agriculture suisse va perdre des parts de marché. En revanche, si on se montre offensif, on détermine soit même où on veut aller et comment on veut y aller.

Le GPAO a toujours défendu une telle position...


GPAO

2007-06-27

Plädoyer für eine offensive Agrarpolitik

Der Agrarfreihandel mit der EU sei für die Landwirtschaft nicht "annehmbar" meint der Schweizerische Bauernverband. Dieser defensiven Haltung werden die Vorteile eines FHAL mit der EU gegenüber allen anderen möglichen Entwicklungen entgegengehalten.
Artikel der NZZ (27.06.2007) > weiterlesen

2007-06-25

Studie des Schweizerischen Bauernverbandes (SBV) bestätigt: Ein FHAL mit der EU bringt der schweizerischen Landwirtschaft die besten Perspektiven


Der SBV orientierte am 22. Juni anlässlich einer Pressekonferenz in Bern über die Auswirkungen eines Freihandelsabkommens im Agrar- und Lebensmittelbereich (FHAL) mit der Europäischen Union. Unter Berücksichtigung der wahrscheinlichen Preis-, Kosten- und Strukturentwicklungen wurden für 11 verschiedene Betriebstypen die Auswirkung der AP 2011, eines WTO – und FHAL – Abschlusses mit der EU berechnet. Ein viertes mögliches Szenario, die Auswirkungen von künftigen Freihandelsabkommen mit aussereuropäischen Staaten, in denen die Landwirtschaft nicht mehr von vorneherein ausgeklammert werden kann (Brasilien, Indien, China, Russland), wurde wegen zu wenig konkreter Vorgaben nicht mit in die Berechnungen aufgenommen.

Die entscheidende Schlussfolgerung bestätigt, was die GAOP von Anfang an vertreten hatte: Ein FHAL – mit der EU bringt der schweizerischen Landwirtschaft die besten Perspektiven. Verglichen mit den Basisjahren 2004 / 05 vermindern sich die durchschnittlichen Einkommen der Familienarbeitskräfte je nach Annahmen bis zum Jahre 2015 in den Szenarien AP 2011 ohne WTO- oder FHAL Abschluss zwischen 28 und 43 %, mit einem WTO-Abschluss zwischen 85 und 92 % und mit einem FHAL mit der EU zwischen 64 und 72 %. Durch ein FHAL mit der EU würden die Einkommen im Schnitt halbiert.

Die Betroffenheit der einzelnen Betriebstypen und damit auch verschiedener Regionen ist sehr unterschiedlich. Während im Berggebiet mit einem FHAL die Einkommen gegenüber den Basisjahren laut diesen Berechnungen praktisch gehalten werden könnten, wird der Ackerbau, hier wären die Auswirkung einer Öffnung auf den europäischen Markt härter als die Auswirkungen der WTO, speziell stark betroffen. Überdurchschnittlich betroffen würden nach diesen Modellrechnungen auch die Geflügel- und Schweineproduktion. Eine Mittelstellung würde die Milch- und Rindfleischproduktion einnehmen.

Es erstaunt wohl kaum Jemanden, das der SBV auf Grund dieser Berechnungen zur weiteren wichtigen Schlussfolgerung kommt, dass ein FHAL für die Landwirtschaft gegenwärtig nicht zumutbar sei, ausser es zeichne sich ein Abschluss der ins Stocken geratenen WTO Verhandlungen ab.

Aus Sicht der GOAP ist es besonders verdienstvoll, dass man mit dieser Studie versucht hat von rein statischen Vergleichen wegzukommen und die, unabhängig aller Aussenhandelspolitik, fortlaufenden strukturellen Entwicklung unserer Landwirtschaft mit zu berücksichtigen. In diesem Zusammenhang wären verschiedene Annahmen, z.B. dass eine 20 % Flächenausdehnung im Modell zu schlechteren Ergebnissen führt, weil die erzielten Mehrerlöse die dadurch zusätzlich anfallenden Strukturkosten (Arbeit, Maschinen etc.) nicht zu decken vermögen, zu diskutieren. Dieser theoretische Ansatz widerspiegelt die Wirklichkeit nicht. Vielmehr wären die meisten Betriebe in der Lage, diese Produktionserweiterung mit den bestehenden Maschinen und Arbeitskräften zu bewältigen. Ebenfalls zu hinterfragen wäre, ob die unterstellten Annahmen in der Schweine- und Geflügelproduktion den effektiven Verhältnissen in diesen beiden Produktionsbereichen entsprechen. Die Studie unterschätz generell die Möglichkeiten zur Kostensenkung und überschätzt die Einkommensverminderung. Trotzdem bringt sie einen wertvollen Beitrag zur Versachlichung der leider noch sehr oft durch politische Interessen überschatteten und emotional geführten innerlandwirtschaftlichen Meinungsbildung.

Leider kommt der SBV einmal mehr zu einer defensiven Schlussfolgerung. Für ihn ist zur Zeit ein FHAL mit der EU wenn überhaupt, nur dann diskutabel, wenn wider aller Erwartungen doch noch ein Abschluss der laufenden WTO – Runde zu Stande käme. Dies weil, jetzt auch nach seinen eigenen Berechnungen, ein WTO Abschluss ohne FHAL mit der EU für die Landwirtschaft gar keine Perspektiven bringen würde. Er blendet dabei leider völlig aus, dass besonders unsere Landwirtschaft auf eine wettbewerbsfähige Verarbeitungsindustrie angewiesen ist. Zum ersten mal sind nicht nur an Importen interessierte Grossverteiler und Economiesuisse an einem FHAL mit der EU interessiert, sondern auch weite Teile der einheimischen Verarbeitungsindustrie, besonders im Milch- und Fleischsektor, zwei für die schweizerische Landwirtschaft strategische Bereiche.


In ablehnend, abwartender Stellung, die unausweichliche Entwicklung der Marktöffnung auf sich zukommen zu lassen um dann letztlich anderswo gefasste Beschlüsse umzusetzen ist auch eine Strategie. Die GOAP meint aber, dass gerade für junge Betriebsleiter eine offensive Politik zur Teilnahme am europäischen Markt mehr Perspektiven bringt. Die Berechnungen des SBV bestätigen dies ja. Hinzu kommt, dass durch eine solche Politik die Bereitschaft, die unumgänglichen zusätzlichen öffentlichen Mittel für eine Anpassungs- und Übergangsphase zur Verfügung zu stellen, erhöht würde. Der SBV sollte sich somit im Interesse aller auch künftig an der Nahrungsmittelproduktion in der Schweiz Interessierten der unverzügliche Aufnahme von Verhandlungen mit der EU und der Ausarbeitung entsprechender Begleitmassnahmen nicht entgegenstellen.


GOAP / GPAO


Une étude de l'USP le confirme: un accord de libre échange avec l’UE apporterait les meilleures perspectives à l'agriculture suisse


Lors d’une conférence de presse organisée le 22 juin à Berne, l’Union Suisse des Paysans (USP) a présenté son appréciation des conséquences d’un accord de libre-échange avec l’Union européenne dans le secteur agroalimentaire (AELA). Prenant en considération l’évolution vraisemblable des prix, des coûts et des structures, l’USP a apprécié pour 11 types d’exploitation différents les conséquences économiques aussi bien de PA 2011 que des accords OMC et ALEA. Les conséquences d’un 4ème scénario, soit d’éventuels futurs accords de libre échange avec d’autres Etats non européens comme le Brésil, l’Inde, la Chine et la Russie, qui pourraient aussi concerner l’agriculture, n’ont pas été estimées par l’USP qui ne disposait pas de données assez précises.

La principale conclusion confirme ce que le GPAO a toujours affirmé: Un AELA avec l'UE offre les meilleures perspectives à l'agriculture suisse. La comparaison avec les années 2004 / 05 montre que le revenu moyen par unité de main-d'oeuvre familiale et compte tenu des différentes hypothèses retenues, diminuerait de la façon suivante jusqu'en 2015: entre 28 et 43 % avec PA 2011 et sans l'OMC ou un AELA, entre 85 et 92 % avec un accord OMC et entre 64 et 72 % avec un ALEA avec l'EU. Dans les faits, un ALEA avec l'UE aurait comme conséquence une diminution moyenne de moitié des revenus.

Les conséquences d'un tel AELA diffèrent beaucoup d'un type d'exploitation à l'autre, comme d'une région à l'autre. Alors que les revenus pourraient quasiment être maintenus en région de montagne par rapport aux années de référence, les grandes cultures, secteur dans lequel l'ouverture au marché européen va plus loin qu'un accord OMC, seraient particulièrement touchées. Les calculs effectués avec le modèle utilisé montrent aussi que la production porcine et la volaille seraient touchées au dessus de la moyenne, alors que le lait et la viande bovine se situent dans la moyenne.

Cela n'étonnera donc personne que sur la base de ces calculs, l'USP arrive entre autre à la conclusion qu'un AELA ne pourrait le cas échéant entrer en ligne de compte que si les négociations actuellement en veilleuse de l'OMC venaient à reprendre sérieusement et à aboutir.

Selon le GPAO, cette étude est intéressante parce qu’on a tenté, indépendamment de la politique étrangère, de s’éloigner d’une comparaison purement statique, pour prendre en considération la constante évolution structurelle dans notre agriculture. Certaines hypothèses examinées sont cependant discutables. Par exemple, le fait que le modèle donne des résultats plus mauvais lorsque la surface augmente de 20%, parce que le revenu supplémentaire ainsi réalisé ne permettrait pas de compenser l’augmentation des coûts de structure (travail, machines, etc.). Une telle théorie ne correspond pas à la réalité. Au contraire, la plupart des exploitations sont en mesure d’augmenter leur production avec le parc machines et la main d’œuvre existants. On peut aussi se poser la question de savoir si les données prises en compte dans la production porcine et dans la volaille correspondent vraiment aux conditions effectives de ces deux secteurs. L’étude a donc tendance à sous-estimer les possibilités de baisser les coûts et à surestimer la diminution des revenus. Malgré cela, elle apporte une contribution intéressante à une information objective. Ce fait mérite d’être souligné, à une époque où des intérêts politiques et émotionnels prennent trop souvent le pas dans toute la discussion.

Avec ses conclusions, l’USP est malheureusement une nouvelle fois dans la défensive. Elle considère en effet qu’un AELA avec l’UE ne pourrait le cas échéant être discuté que si les négociations OMC venaient à aboutir. Les calculs de l’USP montrent d’ailleurs clairement que l’OMC sans un AELA avec l’UE n’offrirait aucune perspective à l’agriculture suisse! En prenant une telle position, l’USP oublie simplement que notre agriculture ne peut se passer d’une industrie de transformation indigène performante. Or, on constate pour la première fois que ce n’est pas seulement les milieux tournés vers l’importation, comme les grands distributeurs et Economiesuisse, qui se sont prononcés pour un AELA avec l’UE, mais aussi d’importants secteurs de notre industrie de transformation, notamment dans le lait et la viande qui sont si importants pour l’agriculture suisse.


Attendre simplement que les marchés s’ouvrent pour réagir et prendre des mesures est certes aussi une stratégie. Le GPAO est cependant de l’avis qu’une politique offensive, avec le but de participer à terme au marché européen, offre de bien meilleures perspectives, tout particulièrement aux jeunes exploitants. Les calculs de l’USP confirment d’ailleurs cela. De plus, une telle politique permettrait aussi de renforcer la position de l’agriculture et de faciliter l’obtention de moyens financiers supplémentaires pour concrétiser, pour une période transitoire et d’adaptation à définir, les mesures d’accompagnement nécessaires. En conséquence et dans l’intérêt de tous ceux qui veulent maintenir, voire renforcer la production et la transformation de denrées alimentaires en Suisse, l’USP ne devrait pas s’opposer à l’ouverture de négociations avec l’UE et à la préparation des mesures d’accompagnement nécessaires.


GOAP / GPAO

2007-05-14

Österreichs Gemüseproduzenten bereuen den EU – Beitritt nicht !


Der Verband Schweizerischer Gemüseproduzenten (VSGP) organisierte anlässlich seines 75. Jubiläums am Samstag den 5. Mai an der BEA eine Podiumsgespräch mit Vertretern des Gemüsebaus aus unseren Nachbarländern. Es war erfreulich festzustellen, das der schweizerische Gemüsebau, mit Ausnahme der durch das hohe schweizerische Kostenumfeld beeinflussten Preise, in jeder Beziehung mit den Produzenten der Nachbarländer mithalten kann. Im Zusammenhang mit einem Freihandelsabkommen im Agrar- und Lebensmittelsektor mit der EU war vor allem der Beitrag aus Österreich sehr interessant:

Ludwig Ableitinger, Vertreter der Landwirtschaftskammer und praktizierender Gemüsebauer hielt unter anderem fest, dass seit dem EU – Betritt Österreichs

- der Selbstversorgungsgrad mit Gemüse um 15 % erhöht werden konnte
- die Importe um 29 %
- die Exporte sogar um 88 % zunahmen

Der Preis für diese erfreuliche Bilanz war, dass die Produzentenpreise beim Beitritt um 30 – 40 Prozent sanken und nach einer Anpassungsperiode von fünf Jahren trotz Ausgleichszahlungen des Staates eine Drittel der Produzenten aufgegeben haben.

Trotzdem sind die Gemüsebauern, so Ableitinger, mit der heutigen Situation zufrieden, "niemand möchte zum alten Zustand zurück, denn der Strukturwandel wäre auch ohne EU – Beitritt gekommen".

Nahversorgung mit Gemüse hat auch im grossen europäischen Markt eine Zukunft, da waren sich alle Referenten einig.

GOAP / GPAO

Pour une politique agricole offensive...


Voici les diapositives de la présentation du GPAO lors de la soirée de la soirée du Club des ingénieurs agronomes du canton de Fribourg le 30 mars 2007 au restaurant de la Croix Blanche (photo) à Posieux.


2007-04-23

Der Zeitpunkt zum Handeln ist da

Die intensive Diskussion über das Freihandelsabkommen im Agrar- und Lebensmittelbereich (FHAL) zeigte die berechtigten Befürchtungen der Seeländer Landwirte, verdeutlichte aber auch das Fehlen von besseren Alternativen.

Tildy Schmid

Überaus speditiv erledigte Urs Jenni, Präsident des Landwirtschaftlichen Vereins Amt Erlach (187 Mitglieder) die statutarischen Geschäfte der Hauptversammlung um sich sogleich dem Thema: Freihandelsabkommen im Agrar- und Lebensmittelbereich (FHAL) mit der EU zu widmen. Der Mehrheit der mitten im landwirtschaftlichen Arbeitsleben stehenden Bauern ist der Referent Hans Burger, früher Lehrer an der Inforama, bestens bekannt und so verlief die Diskussion vertraulich und im freundschaftlichen Du. „Die Thematik wäre an sich einfach, hingegen die Umsetzung schwierig und die Auswirkungen auf den Ernährungssektor sehr gross“, sagte Burger, klar aber sei, „die Grenz-Öffnung kommt, wir können sie nicht verhindern.
Wichtig sei zu überlegen: „Wollen wir in der Agrarpolitik im gleichen Rhythmus weiterfahren wie die letzten 15 Jahre oder wollen wir - mit zusätzlichen Übergangshilfen - die unausweichlichen strukturellen Anpassungen schneller hinter uns bringen? Die Chance wäre, bei den immer offeneren Grenzen, zumindest unsere Marktanteile halten zu können.“ Für Burger, als Sekretär der Gruppe für offensive Agrarpolitik (GAOP), ist der zweite Weg der bessere und deshalb sei die Zeit zum Handeln gekommen.

Alle müssen über „die Bücher“
Die agrarpolitische Reform (seit 1992) stabilisierte die landwirtschaftlichen Einkommen und habe die von der Gesellschaft gewünschten Erfolge im Bereich Ökologie und Tierhaltung gebracht. Dagegen sei die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den Nachbarländern zu wenig verbessert worden. Dafür trage nicht die Landwirtschaft die Hauptschuld, denn nur der kleinere Teil der höheren schweizerischen Konsumentenpreise sei auf die Preise der landwirtschaftlichen Rohstoffe zurückzuführen. Für den Rest tragen die vor- und nachgelagerten Bereiche die Verantwortung. Mit einem FHAL im Agrar- und Lebensmittelbereich würden diese, im Gegensatz zu den bisherigen Reformschritten, wesentlich mehr miteinbezogen. „Nur mit einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Ernährungssektors können langfristig unsere Marktanteile und damit die Produktion gehalten werden“, ist Burger überzeugt. Deutlich zeigte die anschliessende Diskussion, dass die Überlegungen nachvollzogen werden können. Die Fragen betrafen unter anderem die hohen schweizerischen Lohnkosten, das fehlende Pachtlandangebot, die effektiven zusätzlichen Exportmöglichkeiten. Immer wieder spürte man die Sorgen um die Auswirkungen eines FHAL auf den eigenen, insbesondere den seeländischen Gemüsebaubetrieb. Unbestritten blieb, wie Präsident Urs Jenni zusammenfasste, dass der arbeitsintensive Gemüsebau zu den am härtesten betroffenen Branchen gehören wird.

AGRI - Interview de Hans Burger


Ancien directeur de l'OFAG, Hans Burger plaide ouvertement pour un accord de libre échange agricole (ALEA) avec l'UE. Interview.


Agri: Vous êtes un fin connaisseur de la politique agricole suisse pour avoir dirigé pendant de nombreuses années l'OFAG, quelle mouche vous a piqué pour que vous proposiez de tous "casser", avec un ALEA, ce que vous avez construit patiemment pendant des années?


Hans Burger: Ma proposition part du principe que la défense du statut quo n'est ni politiquement, ni économiquement envisageable. Le postulat de base est que si nous ne changeons rien, le contexte autour de nous va continuer d'évoluer avec ou sans notre consentement. Se battre pour les acquis actuels, en pensant maintenir la situation comme elle est aujourd'hui, est une illusion.


C'est justement pour maintenir une agriculture productive et développer ce qui a été construit patiemment pendant des années qu'un accord de libre échange pour tout le secteur agroalimentaire avec l'UE me semble une stratégie appropriée. Un premier pas avait d'ailleurs été fait dans cette direction avec PA 2002 et le libre échange pour le secteur fromager concernant environ la moitié de la production laitière.


Il serait donc tout à fait logique de poursuivre maintenant dans cette voie, mais en incluant les secteurs amont et aval de l'agriculture et en prévoyant des mesures d'accompagnement pour franchir ce pas décisif. C'est une façon, la seule réaliste, de redonner des perspectives à une agriculture productive dans notre pays.


Les détracteurs d'un ALEA, chiffres à l'appui, démontrent que les conséquences d'un tel accord pourrait allez jusqu'à la disparition du revenu agricole, qu'avez-vous à leur répondre?


De telles affirmations, se basant sur une appréciation purement statique et intellectuellement malhonnête, relèvent de la pure démagogie et partent de l'idée que l'agriculture et le secteur alimentaire auraient perdu toutes capacités de réagir et de s'adapter face à un tel défi.


Les conséquences sur le revenu d'un tel accord dépendent justement fortement de ces capacités. L'important est qu'il inclue également les secteurs en amont et en aval et qu’il offre des chances de maintenir la production et la transformation au pays. Voire de conquérir des parts de marché auprès de consommateurs se trouvant autour de la Suisse.


Ce n'est le cas ni avec l'OMC, ni avec d'autres accords bilatéraux avec des pays lointains desquels il sera de plus en plus difficile d'exclure l'agriculture. J'ajoute qu'il ne faut pas sous-estimer la capacité de réagir et de s'adapter de l'agriculture surtout si elle bénéficie de mesures d'accompagnement.


Plutôt que de conclure des accords de libre échange agricole ne serait-il pas plus judicieux de faire avancer l'idée d'une souveraineté alimentaire sur la scène internationale?


Un accord de libre échange avec l'UE offre la possibilité de sauvegarder à terme en Suisse une agriculture productive et une industrie agroalimentaire compétitive. C'est par cette politique que nous pourrons aussi sauvegarder une certaine souveraineté alimentaire. La simple poursuite de la politique actuelle, accompagnée d'accords de libre échange avec d'autres pays inaccessibles à nos produits agricoles et un accord OMC auront pour conséquence la perte de parts au marché et par là de la souveraineté alimentaire.


Il ne faut pas se faire des illusions sur ce concept, ceux qui y voient une nouvelle possibilité pour introduire des mesure de protectionnisme aux frontières se trompent lourdement. La souveraineté alimentaire se construira à une échelle plus large que celle des frontières nationales. Nous vivrons de plus en plus dans une société des échanges régionaux de proximité. Milan Munich et Lyon appartiennent à notre proximité.


Selon votre analyse, y a-t-il une opportunité ou une chance sur la scène mondiale pour que les politiques agricole puissent se construire autrement qu'en étant asservies au principe de libre échange?


Je n'ai jamais parlé d'un libre échange à l'échelle mondiale, mais d'un accord avec l'UE. Les conditions de vie et de consommation y sont très semblables aux nôtres. Je ne prétends pas que l'agriculture suisse doit être concurrentielle avec les agricultures du Brésil, de l'Inde ou de la Nouvelle Zélande. Pourtant, Il sera toujours plus difficile d'expliquer aux citoyens consommateurs pourquoi les coûts de production suisses, de 20 % supérieurs à ceux de nos voisins, nécessitent des<\!s> prix 100 % plus élevés. Cela sans compter les paiements directs par unité de surface ou par UGB deux à trois fois plus importants.


Ceux qui sont contre les ALEA argumentent qu'il est préférable de contrôler attentivement la politique agricole nationale en limitant les dégâts avec les projets PA2011 puis 2015, n'est-ce pas là une solution plus pragmatique?


Malgré des prix plus élevés et une rémunération substantielle des prestations générales et écologiques de l'agriculture, nous comptons, d'après l'USP presque un tiers de working poors en agriculture. De parler de "limiter les dégâts" et de "voie pragmatique" dans ces conditions me semble au moins un peu étonnant. Ou bien ces chiffres sont "relatifs" et on peut continuer au le rythme actuel, ou bien ils sont corrects et il faut agir. C'est l'avis du GPAO (Groupement pour une politique agricole offensive). Nous estimons qu'il vaut mieux se montrer offensif pour être à même de défendre des conditions cadres permettant à nos jeunes paysans de retrouver des perspectives. C'est ainsi qu'il sera encore possible à l'agriculture de se faire entendre et respecter sur le plan politique.


Propos recueillis par Christian Pidoux

2007-04-07

Beitrag von Swisscofel / Contribution de Swisscofel

Ohne Anpassung der heutigen Rahmenbedingungen (Arbeit, Energie, Investitionshilfen, etc.) würde ein Freihandelsabkommen im Agrar- und Lebensmittelbereich (FHAL) mit der EU den schweizerischen Früchte-, Gemüse- und Kartoffelhandel SWISSCOFEL vor grosse Probleme stellen.
Der Beitrag von Swisscofel > weiterlesen

Un accord de libre échange dans le domaine agroalimentaire (ALEA) dans les conditions cadres actuelles (main d'œuvre, énergie, aides financières, etc.) confronterait l'association de commerce fruits, légumes et pommes de terre SWISSCOFEL à de gros problèmes.
La contribution de Swisscofel > lire la suite

2007-03-29

Pourquoi je cours avec le GPAO ?

Par Jacques Janin

Ce qui m’importe, c’est le maintien à long terme d’une production agricole substantielle en Suisse. Or, une branche de production durablement non compétitive est condamnée à s’étioler. Une large part de la société helvétique ne verrait pas d’un mauvais œil pareil déclin. Plutôt qu’une agriculture productive de denrées alimentaires pour le marché, elle se contenterait volontiers d’une agriculture d’entretien du paysage très extensive, avec une faible densité de cheptel animalier et une population agricole clairsemée. Un type d’agriculture qu’on trouve en Ecosse, par exemple.

L’histoire enseigne que lorsque notre pays a cru devoir appliquer, dans l’isolement et suivant son seul intérêt immédiat, une politique agricole différente de celle de ses voisins, un écart des conditions de production et de prix s’est creusé, qui a appelé un endiguement protecteur toujours plus haut. Finalement, les partenaires socio-économiques et les décideurs politiques se sont regimbés et ont exigé une remise à niveau. En s’obstinant à défendre, solitairement, le statu quo, on accumule un arriéré d’adaptations en attente qui devra, plus tard, être éliminé en urgence et dans la douleur. Une autre règle d’or de l’économie est qu’il ne faut pas attendre d’être notoirement compétitif pour s’ouvrir à la concurrence ; mais, au contraire, il faut admettre un surplus de concurrence pour se forcer à améliorer sa compétitivité.

2007-03-21

Der Beitritt zur E.U. – Folgen für die österreichische Landwirtschaft


Der EU-Beitritt und seine Folgen für die heimische Landwirtschaft wurden vielfach skeptisch beurteilt. In einer Studie des Instituts für Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung (Universität für Bodenkultur, Wien) und des WIFO werden die ökonomischen Konsequenzen im Rückblick eines Jahrzehnts beleuchtet. Die Ergebnisse zeigen, dass durch den EU-Beitritt der Strukturwandel gebremst wurde und vor- und nachgelagerte Wirtschaftsbereiche von einer Verbesserung der Handelsbedingungen profitierten. Zudem entwickelten sich die Agrareinkommen günstiger als im Vergleichsszenario ohne Beitritt. In diesem Fall hätten die GATT-Beschlüsse zur Liberalisierung des Agrarhandels ohne den Zugang zum Gemeinsamen Markt bewältigt werden müssen.



Weiter lesen...

Die Fenaco lehnt ein EU-Agrarfreihandelsabkommen ab

Stellungnahme zum Interview mit Willy Gehriger in "Der Schweizer Bauer" vom 23.2.2007


Vorab möchten wir allen am Fenaco Geschäftsjahr 2006 Beteiligten zum erfolgreichen Abschluss unsere Anerkennung aussprechen und auch weiterhin viel Erfolg wünschen. Besonders erfreulich ist, auch aus Sicht der Befürworter eines Freihandelsabkommens im Agrar- und Lebensmittelbereich mit der EU (FHAL), dass die Fenaco "an der Detailhandelsfront sehr erfolgreich gewirtschaftet hat". Für die Inlandproduktion sind zuverlässige Partner künftig bei offenen Grenzen noch entscheidender als heute.

Willy Gehriger sagt in seinem Interview zur Lage der Fenaco unter anderem "Die Öffnung kommt, das glauben wir auch", aber "Die Fenaco lehnt ein EU – Agrarfreihandelsabkommen ab" und kommt dann zum Schluss "aus bäuerlicher Perspektive wäre für die Landwirtschaft (der EU – Beitritt) sicher weniger schädlich als ein Agrarfreihandelsabkommen mit der EU".

Wir möchten hier nicht die eigentlich zentrale Frage stellen was für eine Öffnung die Fenaco dann kommen sieht und wie "schädlich" diese allenfalls für die Landwirtschaft wäre, sondern nur zum Argument Stellung nehmen, "wenn schon dann lieber gleich ein EU – Beitritt".

Ein Freihandelsabkommen im Agrar- und Lebensmittelbereich würde, wie das richtig dargestellt wurde auch die vor- und nachgelagerten Bereiche und nicht nur die landwirtschaftliche Produktion fordern. Die ablehnende Haltung der Fenaco, auch unter Berücksichtigung der Zusammensetzung der Konzernspitze, ist für uns verständlich und nachvollziehbar. Nicht nachvollziehbar und aus unserer Sicht schlicht falsch ist aber die Aussage, dass ein EU – Beitritt weniger "schädlich" für die Landwirtschaft sei als ein FHAL mit der EU. Dies, vereinfachend dargestellt aus folgenden Gründen:

- In Bezug auf den Markt sind die Auswirkungen eines FHAL mit der EU die gleichen wie die eines EU – Beitritts. Das ist richtig.
- Dagegen müssen wir mit einem FHAL nicht die gemeinsame europäische Agrarpolitik übernehmen, sondern bleiben selbständig in Bezug auf die Direktzahlungen und die Grundlagenverbesserungen. Die Direktzahlungen sind auf die Hektare oder die Tiereinheit umgerechnet bei uns immer noch mindestens 2 – 3 mal so hoch wie in den Nachbarländern. Der EU – Beitritt würde deshalb gegenüber einem FHAL zusätzlich eine starke Reduktion der Direktzahlungen bringen.
- Mit einem EU – Beitritt erreichen wir nicht wesentlich andere Rahmenbedingungen als mit einem FHAL, der Zulassung von Parallelimporten und der Anwendung des Cassis-de-Dijon Prinzipes. Mit Ausnahme der landwirtschaftlichen Produkte haben wir ja heute bereits freien Güterverkehr sowie Personen- und Kapitalfreizügigkeit. Dagegen würden durch einen EU – Beitritt die kostensteigernden Auswirkungen schweizerischer Gesetzesauflagen (Bauen, Umwelt- und Tierschutz etc.) nicht zwingend vermindert.

Ein EU – Beitritt wäre deshalb für die Landwirtschaft die noch grössere Herausforderung.
Wir gehen mit der Fenaco einig, die Öffnung kommt. Im Gegensatz zur Fenaco meinen wir aber, das ein FHAL mit der EU nicht nur für die gesamte Volkswirtschaft, sondern auch für die Landwirtschaft, von allen absehbaren alternativen Entwicklungen die beste ist. Sie fordert nicht nur die Landwirtschaft – wie in den letzten 15 Jahren – sondern zieht die vor- und nachgelagerten Bereiche in die notwendigen strukturellen Veränderungen mit ein. Und sie verlangt nicht nur harte Anpassungen von der Landwirtschaft, sondern öffnet auch, für diejenigen die sie wahrnehmen wollen, gewisse Perspektiven.
Hans Burger, Sekretär GOAP

2007-03-14

Ausbau Agrarabkommen mit der EU – um was geht es?

In den nächsten 5 – 10 Jahren wird der aussenhandlespolitische Druck auf die Reform der Agrarpolitik zunehmen. Dies führt dazu, dass das sektorale Nettounternehmereinkommen der Landwirtschaft im schlimmsten Fall gegenüber heute auf fast die Hälfte sinken kann. Für die Beurteilung des Agrarfreihandels EU – Schweiz kann deshalb realistischerweise nicht das heutige sektorale Nettounternehmer-einkommen herangezogen werden, sondern das durch die Auswirkungen der Resultate der Doha - Runde zu erwartende. Sollten Im Rahmen der Doha - Runde wider aller Erwartungen, nebst dem beschlossenen Abbau der Exportsubventionen, im Bereich des Marktzutritts und der internen Stützung keine substantiellen Resultate erreicht werden, wird der bilaterale Weg ausgebaut. Die damit verbundenen Herausforderungen wären für die Landwirtschaft, das Beispiel der USA hat dies drastisch vor Augen geführt, ebenso schwierig zu bewältigen.

Sowohl die Auswirkungen der WTO – Verträge wie allenfalls weitere bilaterale Freihandelsabkommen, auch mit Schwellenländern, bringen der Landwirtschaft massive Einkommenseinbussen. Der Agrarfreihandel mit der EU bringt ebenfalls Einkommenseinbussen in der gleichen Grössenordnung. Dagegen eröffnet der Zugang zum europäischen Markt der Landwirtschaft auch Perspektiven für den Absatz ihrer Produkte. Ebenso würde die Kostenseite entlastet und die vor- und nachgelagerten Bereiche in die notwendigen Strukturanpassungen miteinbezogen.

Agrarfreihandel mit der EU bedeutet:

- Ungehinderter Zutritt zum europäischen Markt (ab 2007 knapp 500 Mio. Konsumenten, EU ist Nettoimporteur). Nicht nur die Zölle, sondern auch alle nicht-tarifären Handelshemmnisse werden abgeschafft. In folgenden Bereichen wird eine Harmonisierung, eine gegenseitige Anerkennung oder eine Übernahme der in der EU geltenden Vorschriften vorgenommen: Dünger, Schädlings-bekämpfungsmittel, Futterzusätze, Tierarzneimittel, patentierte Produktionsmittel, Sorten, Tiere und Lebensmittel (Etikettierung, GUB und GGA).

- Die vor- und nachgelagerten Bereiche werden mindestens im gleichem Umfange gefordert wie die Landwirtschaft. Die aktuelle Marktspanne wird in der Grössenordnung von 40 % reduziert (laut Vernehmlassungsbericht zur AP 2011 um CHF 8.7 Milliarden). Die tieferen Rohstoffpreise der Landwirtschaft würden an die Konsumenten weitergegeben.

- Die dadurch erzielte Erhöhung der wirtschaftlichen Wohlfahrt trägt zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Schweiz bei. Dies dürfte auch die Akzeptanz der Direktzahlungen erhöhen.

- Die politische Diskussion um die Landwirtschaft wird entschärft.

- Die Schweiz behält das agrarpolitische Instrumentarium in der Hand (DZ, Investitionshilfen).

- Der Anreiz zum Nahrungsmitteltourismus wird wesentlich vermindert. Allein beim Fleisch wird der jährliche Einkommensausfall durch den Einkauf im Ausland auf gegen CHF 100 Mio. geschätzt.

- Der gesamte Agrarsektor erhält eine Perspektive und hat es in der Hand durch entsprechende Marktleistungen die Einkommensreduktion teilweise aufzufangen.


GOAP / GPAO

Développement de l’accord agricole avec l’UE – de quoi s’agit-il ?

La pression internationale sur la réforme de notre politique agricole va augmenter ces 5 à 10 prochaines années. Par rapport à aujourd’hui, cela conduira dans le pire des cas à une baisse du revenu net de l’agriculture de plus de la moitié. C’est la raison pour laquelle ce n’est pas le revenu actuel de l’agriculture qu’il faut prendre en compte pour apprécier les conséquences d’un accord de libre échange avec l’UE, mais le revenu qui résultera des futurs accords OMC du cycle de Doha. Dans ce cycle, si on devait, contre toute attente, en rester à la suppression des subventions à l’exportation et n’obtenir aucun résultat substantiel dans les domaines du soutien interne et de la protection à la frontière, c’est alors la voie des accords bilatéraux qui reprendrait de plus belle. Les conséquences pour l’agriculture seraient encore beaucoup plus difficiles à surmonter, le récent exemple des USA l’a bien montré.

Aussi bien un accord dans le cadre de l’OMC que des accords de libre échange bilatéraux avec des pays émergents provoqueront de grosses baisses du revenu de l’agriculture. Un accord de libre échange avec l’UE aura certes à peu près les mêmes conséquences. Mais il a au moins l’avantage d’offrir des perspectives à l’agriculture. De plus, il provoquera une baisse des coûts. Enfin, les secteurs aval et amont de l’agriculture devront aussi réformer leurs structures pour rester compétitifs dans un marché européen ouvert.

Un accord de libre échange avec l’UE signifie :

- Accès total au marché européen (environ 500 millions de consommateurs à partir de 2007; l’UE est importatrice nette). Cela signifie non seulement abrogation des droits de douane, mais aussi suppression de toutes les barrières non tarifaires. En conséquence, une harmonisation, une reconnaissance mutuelle ou une reprise des réglementations en vigueur dans l’UE auraient lieu dans les secteurs suivants : engrais, produits antiparasitaires, compléments alimentaires, produits vétérinaires, moyens de production brevetés, variétés, animaux et denrées alimentaires (étiquetage, AOC et IGP).

- Comme pour l’agriculture, l’ouverture au marché européen serait aussi effective pour les secteurs de la transformation et de la distribution. La pression exercée par l’ouverture du marché amènerait une réduction de 40% environ de la « marge » actuelle de transformation et de distribution. Celle-ci, qui se monte à 19.7 mia de francs diminuerait ainsi à 8.7 mia de francs. tLe consommateur profiterait ainsi des améliorations de compétitivité, que l’agriculture réalise déjà depuis plusieurs années.

- L’amélioration de la situation économique ainsi obtenue contribuerait à une meilleure compétitivité de notre pays. Cela encouragerait aussi notre population à mieux accepter les paiements directs en faveur de l’agriculture.

- L’agriculture serait retirée de la cible des critiques et les débats politiques la concernant en seraient facilités.

- Notre pays reste indépendant en matière de politique agricole (paiements directs, aides à l’investissement, etc.)

- L’attrait du tourisme alimentaire est fortement diminué, voire supprimé. Seulement pour le secteur de la viande, ce tourisme est actuellement estimé à plus de 500 millions de francs par année.
De nouvelles perspectives s’offrent à tout le secteur agricole. Ce dernier a ainsi la possibilité de compenser, en tout cas partiellement, la baisse de revenu en s’adaptant au marché et en saisissant les opportunités qui s’offriront à lui.




GOAP / GPAO




Accord de libre-échange agricole avec l’UE dans le secteur agroalimentaire – de quoi s’agit-il ?

La pression internationale sur la réforme de notre politique agricole va augmenter ces 5 à 10 prochaines années. Cette évolution est inévitable dans un pays où un franc sur deux du produit national brut est gagné à l’étranger par notre industrie d’exportation. Par rapport à aujourd’hui, cela conduira dans le pire des cas à une baisse du revenu net de l’agriculture de plus de la moitié. Le récent exemple de l’accord de libre-échange avec les USA qui était en discussion au début de cette année l’a bien montré.

C’est évident qu’un accord de libre-échange avec l’UE dans le secteur agroalimentaire présente aussi un risque de baisse de revenu pour l’agriculture. Toutefois, contrairement à des accords de libre-échange conclus avec des pays ne faisant pas partie de l’UE, il offre à l’agriculture l’accès à un marché de proximité qui a de nombreux avantage par rapport à toutes les autres solutions, que cela soit en rapport avec les habitudes et le pouvoir d’achat des consommateurs, comme avec les chances d’acquérir de nouvelles parts de marché. En effet, les perspectives de gagner de nouveaux débouchés sur le marché européen pour des produits suisses sont bien réelles. De plus, les coûts baisseraient aussi. Ainsi, l’agriculture aurait elle-même la possibilité de réagir afin de saisir les chances qu’offre un marché de plus de 500 millions de consommateurs. Enfin, pour la première fois, les secteurs aval et amont de l’agriculture seraient aussi intégrés dans le processus de réforme et d’adaptation des structures. L’effort à faire dans ces secteurs pour améliorer leur compétitivité est au moins aussi grand que dans l’agriculture elle-même.

Un accord de libre échange avec l’UE dans le secteur agroalimentaire signifie :

- Accès total au marché européen (environ 500 millions de consommateurs à partir de 2007; l’UE est importatrice nette). Cela signifie non seulement abrogation des droits de douane, mais aussi suppression de toutes les barrières non tarifaires. En conséquence, une harmonisation, une reconnaissance mutuelle ou une reprise des réglementations en vigueur dans l’UE auraient lieu dans les secteurs suivants : engrais, produits antiparasitaires, compléments alimentaires, produits vétérinaires, moyens de production brevetés, variétés, animaux et denrées alimentaires (étiquetage, AOC et IGP).

- Comme pour l’agriculture, l’ouverture au marché européen serait aussi effective pour les secteurs de la transformation et de la distribution. La pression exercée par l’ouverture du marché amènerait une réduction de 40% environ de la « marge » actuelle de transformation et de distribution. La pression pour que la baisse des prix agricoles soit reportée sur les prix à la consommation augmenterait fortement.

- L’amélioration de la situation économique ainsi obtenue contribuerait à l’amélioration de la compétitivité de notre pays. Cela encouragerait aussi notre population à mieux accepter les mesures de politique agricole en faveur de l’agriculture.

- L’agriculture serait retirée de la cible des critiques et les débats politiques la concernant en seraient facilités.

- Notre pays reste indépendant en matière de politique agricole (paiements directs, aides à l’investissement, etc.)

- L’attrait du tourisme alimentaire serait fortement diminué, voire supprimé. Seulement pour le secteur de la viande, la perte annuelle de revenu pour les producteurs due à ce tourisme est estimée à environ 100 millions de francs.

- De nouvelles perspectives s’offriraient à tout le secteur agricole. Ce dernier aurait ainsi la possibilité de compenser, en tout cas partiellement, la baisse de revenu en saisissant les possibilités d’exportation et de baisses de coûts qui s’offriront à lui.

Finalement et dans l’intérêt d’une agriculture productive, il en va d’analyser d’une façon objective les conséquences inévitables de la globalisation qui se poursuit et d’entreprendre ensemble tout au long de la chaîne les réformes de structures nécessaires pour être à même de sauvegarder les parts de marché et les places de travail de tout le secteur agroalimentaire. C’est certainement un défi difficile à relever, mais c’est surtout de nouvelles perspectives pour tous ceux qui ont comme objectif de pouvoir encore vivre à l’avenir dans notre pays de la production et de la transformation de produits agricoles.


Hans Burger, ancien directeur OFAG, secrétaire GPAO

2007-02-02

Der Landwirtschaftspolitik wieder einen Sinn geben; Teilnahme am europäischen Markt oder Niedergang

Mit dem Projekt Agrarfreihandel Schweiz – EU bekommt die Landwirtschaftspolitik wieder einen Sinn. Im Unterschied zu AP 2011 eröffnet es der Landwirtschaft Perspektiven und verlangt nicht nur zusätzliche Opfer von ihr. Ohne diese Öffnung sehen die Landwirte in den laufenden Reformen nur den zunehmenden Anpassungsdruck und kein Ziel, geschweige denn ein Interesse an den Reformen. Im Gegenteil, die erbrachten Strukturanpassungen scheinen ihnen für nichts, da die Preissenkungen in der Verarbeitung und Verteilung verschwinden, die Produktionskosten auf schweizerischem Höchstniveau bleiben und die Grenzen zur EU – mit Ausnahme des Käses – für ihre Produkte unüberwindlich bleiben.




Warum wurde AP 2011 weniger gut aufgenommen als die zwei vorangehenden Reformetappen? Eines der Ziele der AP 2002 und AP 2007 war ganz eindeutig die Annäherung an das europäische Preisniveau. Dies entsprach auch dem strategischen Ziel des Bundesrates der EU beizutreten. In der Zwischenzeit wurde, im März 2001, die Initiative "Ja zu Europa" massiv verworfen und im Herbst 2003 ist die SVP zur wählerstärksten Partei aufgerückt. Eine rasche Annäherung an den europäischen Markt schien seither nicht mehr notwendig. Wegen dieser fehlenden Zielsetzung hat die AP 2011 Mühe zu überzeugen.



Für die Anhänger einer unabhängigen und allein stehenden Schweiz ist heute alles bestens. Stimmt das aber auch für die Landwirtschaft? Das wäre der Fall, wenn sie nicht sowohl von "aussen" wie von "innen" zunehmend gefordert würde. Von "aussen" durch die einzugehenden WTO Verpflichtungen, wo man sich auf Weltmarktbedingungen ausrichtet und wo die Schweiz kaum genügend Verbündetet findet um gewichtig Gegensteuer zu geben. Im "Innern" ginge alles gut, wenn es der Landwirtschaft gelingen würde der Multifunktionalität, der Nahrungsmittelversorgung und dem Primat der Innlandversorgung die gleiche Bedeutung zu geben wie die Banken dem Bankgeheimnis oder einer "Besteuerung nach Mass". Es würde sicher auch helfen, wenn die Landwirtschaf gemessen am Bruttoinlandprodukt eine wichtiger volkswirtschaftlicher Zweig wäre, hohe Löhne und viel Steuern bezahlen würde. Leider müssen wir feststellen, dass viele politische und wirtschaftliche Meinungsmacher eine starke Reduktion der landwirtschaftlichen Produktion begrüssen würden. Sie stellen sich wohl ein schottisches Modell vor, wo sich zwischen ausgedehnten Wäldern einige Schafe und Mutterkühe auf extensiven Weiden tummeln. Die Landschaft würde gepflegt, die Umwelt erhalten, die importierten Nahrungsmittel wären billiger und die Bundesfinanzen würden entlastet.


Wir sind heute soweit, dass der Landwirtschaft nur noch die Wahl bleibt zwischen der Teilnahme am europäischen Markt oder dem langsamen Niedergang. Die ersten Anzeichen sind da: der im Rahmen der WTO – Verhandlungen beschlossene vollumfängliche Abbau der Exportsubventionen. Dadurch wird 2013 auch das Gesetz über den Export von verarbeiteten Landwirtschaftsprodukten (Schoggigesetz) ausser Kraft gesetzt. Die in der Schweiz ansässigen Verarbeitungsindustrien werden nicht mehr von Rückerstattungen profitieren können um die hohen schweizerischen Rohstoffpreise in ihren exportierten Produkten wie z.b. Schokolade, Biscuits und Suppen ausgleichen zu können. Sie werden nach Alternativen Umschau halten: entweder erhalten sie die Rohstoffe von schweizerischen Landwirten zu konkurrenzfähigen Preisen oder es besteht das Risiko, dass die Produktion in ein EU – Land ausgelagert wird. Wir wissen, dass immer mehr Produkte in verarbeiteter Form vom Konsumenten nachgefragt werden. Daraus schliessen wir unschwer, dass eine Landwirtschaft ohne Nahrungsmittelindustrie einem "Segelschiff ohne Masten" gleichkommt. Die Schwächung oder der Verluste weiter Teile der Verarbeitungsindustrie würde die Landwirtschaft in ihrer Existenz bedrohen.



Aus dieser Sicht kommt das Projekt für einen Agrarfreihandel mit der EU zur rechten Zeit. An Stelle des US amerikanischen Marktes, der für die Landwirtschaft nur Nachteile bringen würde, setzt es auf den europäischen Markt. Dieser macht schon ¾ der schweizerischen Exporte aus und bietet Entwicklungsmöglichkeiten an (Marktnähe, Konsumgewohnheiten, ähnliche Produktionsvorschriften). Agrarfreihandel mit der EU ist im Interesse der Landwirtschaft und der Nahrungsmittelindustrie. Es gibt der seit anfangs 1990 geführten Agrarpolitik wieder eine Linie und einen Sinn. Vor allem gibt es einer produzierenden Landwirtschaft eine Perspektive und damit eine positive Alternative zu den durch die Doha – Runde der WTO so oder so zu erwartenden Preissenkungen.


Zweifellos ist der von der "Gruppe für eine offensive Agrarpolitik" vorgezeichnete Weg nicht ein leichter. Entscheidend ist, die völlige Marktöffnung auch für die vor- und nachgelagerten Bereiche. Sollte diese Öffnung hin zum europäischen Markt nicht gelingen, wird sich die Nahrungsmittelindustrie aus der Schweiz "abmelden" und die Landwirtschaft wird wesentliche Marktanteile verlieren. Es wäre für die Landwirtschaft wichtig, dass sich neben der Wirtschaft auch politische Kreise für die Idee des Agrarfreihandels mit der EU einsetzten, zum Wohle all Derjenigen die den langsamen Niedergang der Landwirtschaft nicht einfach hinnehmen wollen.


Jacques Janin

Redonner du sens à la politique agricole, Aptitude à l'Europe ou déclin

Le projet d’accord de libre-échange agricole avec l’UE a le mérite de redonner du sens à la politique agricole. A la différence de PA 2011 stricto sensu, il ouvre des perspectives et présente des avantages en contrepartie des efforts qu’il requiert. Sans ce complément, PA 2011 donne aux paysans le sentiment que la pression continue et s’aggrave même, mais sans qu’ils n’en voient plus ni le but ni l’intérêt. Au contraire, le sacrifice leur paraît vain, car les baisses de prix sont confisquées par les transformateurs-distributeurs, les coûts de production restent à une hauteur tout helvétique, et les frontières de l’UE - fromage excepté - demeurent infranchissables.



Pourquoi PA 2011 est-elle moins bien perçue que les deux programmes précédents ? L’un des objectifs de PA 2002 et PA 2007 était clairement le rapprochement des prix européens. C’était cohérent car le but stratégique du Conseil fédéral en matière d’intégration européenne était alors, sans ambiguïté, l’adhésion à l’UE. Dans l’intervalle, est survenu, en mars 2001, le rejet massif de l’initiative des jeunes « Oui à l’Europe », puis la forte avancée de l’UDC aux élections fédérales de l’automne 2003. Une rapide adéquation aux conditions européennes ne paraît dès lors plus nécessaire. Et par voie de conséquence, tout un pan de PA 2011 peine à convaincre.




Pour les partisans d’une Suisse indépendante et singulière, tout va pour le mieux. En va-t-il vraiment de même pour l’agriculture ? Ce serait le cas si elle n’était menacée ni de l’intérieur ni de l’extérieur. Du dehors, il y a les exigences de l’OMC, vaste organisation où les conditions de référence sont de niveau mondial et où la Suisse trouve peu d’alliés pour former une coalition de poids. A l’intérieur, tout irait bien si l’agriculture pouvait élever les principes de multifonctionnalité, de souveraineté alimentaire et de préférence nationale au même titre que les banquiers font valoir le secret bancaire ou une fiscalité sur mesure. Cela aiderait aussi si l’agriculture générait une part substantielle du produit national, offrait des salaires élevés, payait de gros impôts. Il est malheureusement réaliste de constater que la plupart des décideurs des autres branches socio-économiques s’accommoderaient fort bien de son rétrécissement. Ils imaginent un modèle écossais, par exemple, quelque chose comme une combinaison de forêts et de pâturages extensifs avec quelques troupeaux de vaches alaitantes et de moutons. Le paysage serait entretenu, l’environnement sauvegardé, la nourriture meilleur marché et le budget de la Confédération allégé.


La situation est aujourd’hui telle que l’agriculture suisse a le choix entre une aptitude au marché européen ou le déclin. La plus immédiate menace est déjà là ; c’est la suppression des subventions à l’exportation, décidée dans le cycle en cours de négociation à l’OMC. D’ici 2013, la loi sur l’importation et l’exportation de produits agricoles transformés (Schoggigesetz) va tomber. Les industries alimentaires établies en Suisse ne pourront plus bénéficier des restitutions qui leur permettent de combler la différence entre le prix suisse et le prix européen des matières premières incorporées dans leurs exportations de chocolat, de biscuits, de soupes, etc. Elles vont se trouver devant l’alternative : obtenir des agriculteurs suisses des denrées à des prix compétitifs ou délocaliser dans l’un ou l’autre pays de l’UE. Or, l’on sait qu’une part toujours plus grande des produits alimentaires subit une transformation de nature industrielle entre le stade de la production agricole et la table du consommateur. Il n’est donc pas exagéré de dire qu’ »une agriculture sans industrie alimentaire est un voilier sans mâture ». L’étouffement de celui-ci entraînerait irrémédiablement l’asphyxie de celle-là.


A cet égard, le projet d’accord de libre-échange avec l’UE vient à son heure. Au lieu du marché américain, qui n’apporterait que des déconvenues en matière agricole, il privilégie les débouchés européens. Ils constituent déjà près des 3/4 des exportations suisses et ils offrent le plus grand potentiel de développement (marché de proximité, similitude de goût, réglementation apparentée). Cette contre-proposition concilie les intérêts de l’agriculture et de l’industrie alimentaire. Elle redonne une cohérence et du sens à la politique agricole conduite depuis le début des années 1990. Surtout, elle offre une perspective de développement à une agriculture productive et une contre-partie positive aux baisses de prix qu’entraînera de toute façon la conclusion du Doha Round de l’OMC.


Le projet du « Groupe pour une politique agricole offensive » ne trace certes pas une voie facile. Il est déterminant que l'ouverture du marché intervienne aussi pour les branches d’amont et d’aval de l’agriculture. S’il n’y a pas cette ouverture sur le marché européen, l’industrie alimentaire va s’étioler faisant ainsi perdre d'importantes parts au marché à l'agriculture. Aussi, au-delà de l’économique, favoriser les cercles politiques qui soutiennent cette approche serait une autre bonne chose à faire pour les paysans qui ne veulent pas donner la main à un déclin menaçant.


Jacques Janin


2007-01-19

Freihandelsabkommen im Agrar- und Lebensmittelbereich (FHAL) mit der EU – Warum sind wir dafür?

Wir haben ein Problem...

Im Jahre 2004

- erzeugten 92'000 Arbeitskräfte auf 64'000 Landwirtschaftsbetrieben für 9.7 Milliarden CHF Güter,
- erhielten zusätzlich über 2 Milliarden CHF als Entschädigung für gemeinwirtschaftliche Leistungen und 700 Millionen CHF Subventionen (Marktstützung)
- erwirtschafteten damit ein Nettoeinkommen von 3 Milliarden CHF.

Das heisst, 2.6 % der aktiven Bevölkerung haben 1.3 % des Bruttoinlandproduktes BIP produziert.

Trotz der Senkung der landwirtschaftlichen Produzentenpreise seit Beginn der Reform der Agrarpolitik im Jahre 1992 um mehr als 25 % sind die Konsumentenpreise um durchschnittlich über 10 % gestiegen. Sie sind noch immer wesentlich höher als in der EU. Dies ist zu einem Drittel auf die im Durchschnitt fast doppelt so hohen Preise für landwirtschaftliche Rohstoffe zurückzuführen und zu zwei Dritteln auf höhere Verarbeitungskosten und Margen.

Es besteht Handlungsbedarf...

In der Landwirtschaft stellt man fest, dass die bis jetzt erbrachten Leistungen nicht in gewünschtem Ausmass beim Konsumenten "angekommen" sind. Die verarbeitenden Betriebe dagegen sehen ihre Konkurrenzfähigkeit vorab durch zu hohe Rohstoffpreise gefährdet. Der gesamte Ernährungssektor befürchtet durch den Verlust von Wettbewerbsfähigkeit bei offeneren Grenzen und dem zunehmenden Nahrungsmitteltourismus Marktanteile zu verlieren.

Hinzu kommt, dass in den nächsten 5 – 10 Jahren der aussenhandelspolitische Druck durch die WTO oder durch bilaterale Freihandelsverträge auf die Reform der Agrarpolitik zunehmen wird.

FHAL CH – EU verlangt nicht nur "Opfer", sondern eröffnet auch "Perspektiven "...

Alle aussenhandelspolitisch wahrscheinlichen Entwicklungen führen zu einer Verminderung des sektoralen Nettounternehmereinkommens der Landwirtschaft, im schlimmsten Fall gegenüber heute auf die Hälfte. Dies gilt sowohl für die Auswirkungen künftiger WTO – Beschlüsse wie für bilaterale Freihandelsabkommen.
Freihandel im Agrar- und Lebensmittelbereich mit der EU bringt ebenfalls Einkommenseinbussen in der gleichen Grössenordnung. Dagegen eröffnet der Zugang zum europäischen Markt der Landwirtschaft auch Perspektiven für den Absatz ihrer Produkte. Ebenso würde die Kostenseite entlastet und die vor- und nachgelagerten Bereiche in die notwendigen Strukturanpassungen miteinbezogen.

Agrarfreihandel mit der EU bedeutet:

- Ungehinderter Zutritt zum europäischen Markt (ab 2007 knapp 500 Mio. Konsumenten, EU ist Nettoimporteur). Nicht nur die Zölle, sondern auch alle nichttarifären Handelshemmnisse werden abgeschafft. In folgenden Bereichen wird eine Harmonisierung, eine gegenseitige Anerkennung oder die Übernahme der in der EU geltenden Vorschriften vorgenommen: Dünger, Schädlingsbekämpfungsmittel, Futterzusätze, Tierarzneimittel, patentierte Produktionsmittel, Sorten, Tiere und Lebensmittel (Normen, Etikettierung, AOC, etc.).

- Die vor- und nachgelagerten Bereiche werden mindestens im gleichem Umfange gefordert wie die Landwirtschaft. Die aktuelle Marktspanne wird substanziell reduziert. Die tieferen Rohstoffpreise der Landwirtschaft würden an die Konsumenten weitergegeben.

- Die dadurch erzielte Erhöhung der Kaufkraft unserer Konsumenten trägt zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Schweiz bei. Dies dürfte auch die Akzeptanz der Agrarpolitik erhöhen.

- Der Anreiz zum Nahrungsmitteltourismus wird wesentlich vermindert oder entfällt. Allein beim Fleisch wird der Einkommensausfall auf jährlich gegen 100 Mio. CHF geschätzt.

- Die Schweiz behält das agrarpolitische Instrumentarium, dies im Gegensatz zu einem EU – Beitritt, in der Hand. Das ist unter anderem wichtig für die Ausgestaltung der Direktzahlungen und der Investitionshilfen.

- Der gesamte Agrarsektor erhält eine Perspektive und hat es in der Hand durch entsprechende Marktleistungen die Einkommensreduktion teilweise aufzufangen.

Ein FHAL mit der EU ist eine grosse Herausforderung für den gesamten Ernährungssektor, nicht nur für die Landwirtschaft. Unsere Erfahrungen beim Käse und beim Wein, sowie die Erfahrungen der österreichischen Kollegen mit dem EU – Beitritt lehren uns, dass sie mit entsprechenden Begleitmassnahmen durchaus zu bewältigen ist.

Wir brauchen eine vorwärtsgerichtete, offensive Agrarpolitik mit einem klaren Ziel, die nicht nur "Opfer" verlangt von den Betroffenen, sondern für diejenigen, die sie wahrnehmen wollen, auch "Perspektiven" bietet. Die von der Landwirtschaft bis jetzt erbrachten Leistungen und die im Rahmen der AP 2011 geforderten Anpassungen geben nur einen Sinn, wenn wir zugleich die Marktöffnung gegenüber Europa erhalten. Es ist die einzige Alternative zu einer Politik der Abschottung die letztlich den langsamen, unausweichlichem Niedergang der produzierenden Landwirtschaft bedeutet.


Zusammenfassung des Beitrages von Ulrich Niklaus, GOAP, Freitag 19. Januar 2007, WTI Seminar, Uni Bern